Im Südwesten Myanmars liegt die viertgrößte Stadt des Landes, Mawlamyaing, einst besser bekannt unter dem Namen Moulmein. Bekannt? Ja, vor allem Literaten, denn nicht nur Kipling erwähnte die Stadt in seinem Gedicht Mandalay („By the old Moulmein pagoda lookin‘ lazy at the sea…“). George Orwell verfasste sogar eine autobiografisch beeinflusste Kurzgeschichte „Shooting an Elephant“, die von einem Polizeioffizier im damaligen Moulmein handelt und seine spätere Abneigung gegen totalitäre Regime in den Grundzügen erklärt.
Doch heute ist Mawlamyaing, eingenestelt in sanfte Hügel und dem Flussdelta der Flüsse Attayan und Gyaing in den Saluen Fluss, ein malerisches Städtchen, in dem der Tourismus nur sehr gemächlich Einzug hält. Alte Gebäude aus der Kolonialzeit, farbenfrohe Märkte und wunderschöne Pagoden machen Mawlamyaing zu einem echten Juwel in Myanmar. Und wie heißt das burmesische Sprichwort so schön: „Mandalay fürs Reden, Rangun fürs Prahlen und Mawlamyaing fürs Essen“.
Das Leben am Fluss läuft gemächlich und entspannt – und es kann durchaus passieren, dass Sie den muslimischen Ruf zum Gebet hören, während die Kirchenglocken läuten und eine Reihe buddhistischer Mönche vor Ihnen durch die Straße spaziert. Friedlich, gemeinsam und freundlich, das sind die Einwohner Mawlamyaings, die zu den nettesten Burmesen in ganz Myanmar gehören sollen.